Rum Wissenswertes
Weinschule
RUM - GESCHICHTE + WISSENSWERTES
Es gibt über 16.000 verschiedene Rumsorten, mehr als bei jeder anderen Spirituose.
Der bestverkaufteste Rum der Welt ist Bacardi mit 19.8 Mio. Liter/Jahr, gefolgt von Tanduay mit 19.6 Mio Litern im Jahr (Philippinen)
Alkoholgehalt des Rum
Rum hat immer einen Mindestalkohol-Gehalt von 37,5 Prozent. Bei der Holey Dollar Rum Distilling Company in Australien wird der stärkste Rum der Welt hergstellt. Er hat einen Alkoholgehalt von 75% Vol.
Rum, Rhum oder Ron? Richtige Bezeichnung und Rasche Reifung.
Je nach Herkunft unterscheidet sich die Schreibweise von Rum.
Auf den karibischen Inseln - ehemals unter englischem Einfluss - wird er Rum genannt. Auf den französischen Inseln kennt man ihn als Rhum. Die Spanier und Portugiesen nennen ihn Ron.
Aufgrund der gleichbleibend hohen Temperaturen in diesen Ländern, reift der Rum etwa drei Mal schneller als Scotch oder Cognac. Ein sieben Jahre alter Rum hat daher die gleichen Eigenschaften wie ein 21 Jahre alter Scotch.
Angbrochene Flaschen?
Rum reift, wie Whisky und andere Spirituosen, in der Flasche nicht weiter. Die Reifung findet nur im Holzfass statt. Rum kann sich aber in der Flasche verändern. Ist der Verschluss nicht absolut gasdicht, kann eindringender Sauerstoff den Rum oxidieren lassen. Er wird dadurch etwas milder. Das muss nicht negativ sein, er verliert so einige seiner Ecken und Kanten.
Ist die Flasche angebrochen, verstärkt sich dieser Effekt. Ist nicht mehr viel Rum enthalten, empfehlen wir ihn in eine kleinere Flasche abzufüllen.
Aus der Geschichte
1493 - Christoph Columbus nimmt auf seiner zweiten Reise in die Karibik erstmals Zuckerrohr-Schösslinge mit.
Bis Ende 17 Jhr. Reine Zuckerproduktion Karibik, Melasse als Tierfutter, um 1500 erste Versuche mit «Zuckerwein» (vergärte Melasse)/1598 zur Gewinnmaximierung erstes Brennen von Melasse, damaliger Name des Rum: »Eau de Vie« bzw. »Aguardente« d.h. »Feuerwasser« oder »Heiss brennendes Wasser« weil Rum noch praktisch ungeniessbar war
Ab Mitte 18. Jhr. wurden bessere Destilliermethoden eingesetzt, die sogenannten column still/coffey still.
Dadurch war es möglich, zum einen mehr Rum, zum anderen aber auch ein leichteres Destillat zu erzeugen.
Rum war mehrfach taktisches Mittel, um Feinde betrunken zu machen und beeinflusste so den Geschichtsverlauf der karibischen Kolonialstaaten
1954 - Im Caribe Hilton auf Puerto Rico wird die "Pina Colada" entwickelt, best. aus leichtem Rum, frischer Ananas und Cream of Coconut
Rum agricole - Melasse Rum
Agricole Rum. Rum aus Zuckerrohrsaft, bei dem das Zuckerrohr direkt für die Rumgewinnung angebaut und verarbeitet wird
Melasse Rum (Rhum industriel)- 95 % der Rumsorten aus aller Welt. Zuckerrohr-Zerkleinerung und Pressung, danach Auskochen des Saftes zu Sirup. Wiederholtes Auskochen führt dazu, dass sich Zuckerkristalle bilden. Am Ende: Dunkle, sirupartige Masse
Was zeichnet guten Rum aus?
Guter Rum zeichnet sich im Gegensatz zu den meisten anderen Zuckerrohrbränden durch eine lange Reifung in Holzfässern aus, ähnlich Whisky oder Cognac. Je länger das Destillat im Holzfass reift, desto abgerundeter erscheint sein aromatisches Geschmacksbild und je schöner wird die Farbe. Gewisse Hersteller färben ihren Rum nachträglich mehr oder weniger stark mit Zuckercouleur (z. B. Bacardi Black). Andererseits kann auch farbloser „weißer“ Rum eine Zeit lang in Edelstahlfässern gereift sein (typisch: 6–30 Monate).
Falls in Eichenfässern gereift, entziehen ihm einige Hersteller durch Filtrierung die Farbe.